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Finissage: TERRA DIASPORA

Finissage

TERRA DIASPORA – Welten Wandeln

Ellen Akimoto, Cian Dayrit, Marianna Ignataki, Runa Ikeda, Oda Jaune, Hortensia Mi Kafchin, Thorsten Alexander Kasper, Rosa Loy, Kelechi Nwaneri, So Young Park, Thomias Radin, Dennis Scholl, Sara Umar, Sandra Vásquez de la Horra, Geng Xue
Kuratiert von Nicola E. Petek und Stephan Klee

Die aktuellen Werke von Kunstschaffenden mit Wurzeln in fünf Kontinenten widmen sich dem Auftauchen des Fantastischen im Erfahrungsalltag einer vermeintlich rational erklärbaren Umwelt: Stellt das Fantastische unser modernes Weltbild fundamental in Frage? Oder ist und war das Fantastische schon immer ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Wahrnehmung und Wirklichkeit? Mit diesem spannungsreichen Verhältnis setzten sich bereits die Kunstströmungen des Surrealismus und des Magischen Realismus auseinander; die in der Ausstellung versammelten zeitgenössischen Positionen greifen die Fragestellungen erneut auf, revitalisieren damit wesentliche Kunstströmungen der Moderne und entwickeln sie weiter.

Das Team des Kunstvereins lädt Sie ein zum gemeinsamen Ausklang der internationalen Gruppen-Ausstellung am Freitag, den 12.07.24, 18:00 – 20:00 Uhr.

Es gibt eine finale Führung durch die Ausstellung mit Stephan Klee um 18:00 Uhr und danach das letzte Mal die Gelegenheit Fragen zu stellen und gemeinsam über Aspekte der Ausstellung zu reflektieren. Wir schauen einem entspannten, informellen Abend mit dem einen oder anderen Getränk entgegen und freuen uns sehr über Ihr Erscheinen.

Wir bitten um Ihre Voranmeldung unter: info@kunstvereingoettingen.de oder +49 (0) 551 – 44 8 99

 

Runa Ikeda The Shadow of the Living Light – 生ける光の影 / Edition, 2024

 

Für alle Freunde von phantastischer figurativer Kunst hat der Kunstverein Göttingen eine exquisite Edition aufgelegt:
Runa Ikeda The shadow of the living light – 生ける光の影 / Edition, 2024, alterungsbeständiger Digitaler FINE ART – Pigmentdruck auf HAHNEMÜHLE Bamboo, rauh-matt 280g/m², Auflage 15 / 3 AP, Preis: 320 € / 240 € für Mitglieder des KV Göttingen

Als Dank für eine wichtige Spende zum Programm holen Sie sich nicht nur eine wunderbare Arbeit in Ihre Privaträume, sondern Sie unterstützen auch die Arbeit des Kunstvereins Göttingen für zeitgenössische junge Kunst und die beteiligten Kunstschaffenden.   >> Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte hier: info@kunstvereingoettingen.de

 

Wir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stiftung Niedersachsen, Stadt Göttingen, Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. und Sparkasse Göttingen.

Kunst trifft Literatur

Lesung und Podiumsgespräch im Rahmen der Ausstellung TERRA DIASPORA – Welten Wandeln
Kunst trifft Literatur: Der Roman Entwurzelt der indischen Autorin Alka Saraogi

Montag, den 01.07.24 um 19:00 – 21:00 Uhr

Lesung und Gespräch mit der Autorin, der Übersetzerin Prof. Dr. Almuth Degener, Universität Mainz, und der Co-Kuratorin der Ausstellung Nicola E. Petek;
Moderation: Dr. Ines Fornell, Seminar für Indologie und Tibetologie der Universität Göttingen;
in Kooperation mit dem Literaturforum Indien e. V.

Dieser neue, gerade in deutscher Direktübersetzung erschienene Roman der Gegenwartsliteratur Indiens setzt sich literarisch mit der Thematik der Ausstellung TERRA DIASPORA – Welten Wandeln auseinander: in der von Pogromen gegen Andersgläubige geprägten Welt Ost- und Westbengalens nach der Teilung des Subkontinents am Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien entfaltet sich die Geschichte von Kulbhushan, der als Flüchtling zwischen Heimat und Neuanfängen ein Entwurzelter bleibt und gleichzeitig unerwartete Stärken zeigt. Die poetische Sprache der Autorin lässt uns diese Geschichte in all ihrer Widersprüchlichkeit emotional berührend miterleben.

Sowohl vor der Lesungsveranstaltung als auch danach kann natürlich die Ausstellung angeschaut werden; die Co-Kuratorin Nicola Petek steht von 18:30 bis 19:00 Uhr sowie von etwa 21:00 bis 21:30 Uhr für Fragen und Gespräche zu den in der Ausstellung gezeigten Werken zur Verfügung.

Ihre Voranmeldung nehmen wir gern entgegen unter: info@kunstvereingoettingen.de oder +49 (0) 551 – 44 8 99

 

Alka Saraogi „Entwurzelt“, Roman-Cover

 

TERRA DIASPORA – „Welten Wandeln“, Sara Umar Ausstellungsansicht

 

Wir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stiftung Niedersachsen, Stadt Göttingen, Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. und Sparkasse Göttingen.

Podiumsgespräch: TERRA DIASPORA

Podiumsgespräch
TERRA DIASPORA – Welten Wandeln

Samstag, den 15.06.24 um 17:00 – 19:00 Uhr
17:00 – 17:45 Uhr: Führung durch die Ausstellung Welten Wandeln mit dem Kurator Stephan Klee
18:00 – 19:00 Uhr: Podiumsgespräch mit der Künstlerin Marianna Ignataki, dem Künstler Thomias Radin und Kurator Stephan Klee, moderiert von Dr. phil Almut Hüfler

 

Thema
Migration als Quelle des Phantastischen –
Neue Narrative zwischen den Kulturen und den neuen Grenzregimes

Nach einer Führung durch die Ausstellung TERRA DIASPORA – Welten Wandeln mit dem verantwortlichen Co-Kurator Stephan Klee und einer kleinen Getränkepause treffen sich Beteiligte der Ausstellung um über die Einflüsse in ihren künstlerischen Erzählungen zu berichten, sei es die Kultur ihrer Herkunftsländer, Erfahrungen während ihrer Migration oder die Inspirationen in ihrem neuen Lebensumfeld.

Gemeinsam mit Stephan Klee soll dabei auch über die Grenzen der universellen Idee der Menschenrechte bei den aktuellen, globalen Flucht-Dynamiken gesprochen werden. Gibt es Zusammenhänge zwischen dem Scheitern rationaler, humaner Politik und dem neuen Aufkommen „subrealer“ Narrative und phantastischer Weltentwürfe?

Durch das Gespräch führt als Moderatorin Dr. phil. Almut Hüfler aus Berlin. Sie ist Kuratorin, Literaturwissenschaftlerin und durch anhaltende Zusammenarbeit mit den Positionen und dem Themenkomplex vertraut.

Wir bitten um Ihre Voranmeldung unter: info@kunstvereingoettingen.de oder +49 (0) 551 – 44 8 99

 

TERRA DIASPORA – „Welten Wandeln“ , Ausstellungsansicht Marianna Ignataki

 

TERRA DIASPORA – „Welten Wandeln“, Ausstellungsansicht Thomias Radin

 

Wir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stiftung Niedersachsen, Stadt Göttingen, Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. und Sparkasse Göttingen.

Vernissage: TERRA DIASPORA

Vernissage:

TERRA DIASPORA – Welten Wandeln

Ellen Akimoto, Cian Dayrit, Marianna Ignataki, Runa Ikeda, Oda Jaune, Hortensia Mi Kafchin, Thorsten Alexander Kasper, Rosa Loy, Kelechi Nwaneri, So Young Park, Thomias Radin, Dennis Scholl, Sara Umar, Sandra Vásquez de la Horra, Geng Xue

Kuratiert von Nicola E. Petek & Stephan Klee

Die aktuellen Werke von Kunstschaffenden mit Wurzeln in fünf Kontinenten widmen sich dem Auftauchen des Fantastischen im Erfahrungsalltag einer vermeintlich rational erklärbaren Umwelt: Stellt das Fantastische unser modernes Weltbild fundamental in Frage? Oder ist und war das Fantastische schon immer ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Wahrnehmung und Wirklichkeit? Mit diesem spannungsreichen Verhältnis setzten sich bereits die Kunstströmungen des Surrealismus und des Magischen Realismus auseinander; die in der Ausstellung versammelten zeitgenössischen Positionen greifen die Fragestellungen erneut auf, revitalisieren damit wesentliche Kunstströmungen der Moderne und entwickeln sie weiter.

Das Team des Kunstvereins freut sich herzlich über Ihr Kommen zum
Eröffnungsempfang dieser großen Gruppen-Ausstellung am Sonntag, den 05.05.24, 11:30 – 14:00 Uhr.

In den großzügigen Räumen des Alten Rathaus Göttingen werden der Geschäftsführer Helmut Wenzel und
das Kurators-Team Nicola E. Petek und Stephan Klee Einführungsreden halten. Dazu wird das Trio d’anches des Göttinger Symphonie Orchesters mit zwei Stücken von Libor Sima und zwei Tangos das Ereignis akustisch bereichern. Außerdem präsentiert der Verein die neue Edition von Runa Ikeda. Einige Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung und das Kurations-Duo werden anwesend sein, für Getränke ist gesorgt. Die Ausstellungsräume haben an diesem Sonntag Nachmittag noch bis 17:00 Uhr geöffnet.

 

Runa Ikeda The shadow of the living light – 生ける光の影 / Edition, 2024

 

Für alle Freunde von phantastischer figurativer Kunst hat der Kunstverein Göttingen eine exquisite Edition aufgelegt:
Runa Ikeda The shadow of the living light – 生ける光の影 / Edition, 2024, alterungsbeständiger Digitaler FINE ART – Pigmentdruck auf HAHNEMÜHLE Bamboo, rauh-matt 280g/m², Auflage 15 / 3 AP, Preis: 320 € / 240 € für Mitglieder des KV Göttingen

Als Dank für eine wichtige Spende zum Programm holen Sie sich nicht nur eine wunderbare Arbeit in Ihre Privaträume, sondern Sie unterstützen auch die Arbeit des Kunstvereins Göttingen für zeitgenössische junge Kunst und die beteiligten Kunstschaffenden.   >> Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte hier: info@kunstvereingoettingen.de

 

Wir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stiftung Niedersachsen, Stadt Göttingen, Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. und Sparkasse Göttingen.

Ellen Akimoto

WELTEN WANDLERIN N°1
Ellen Akimoto – Matter Ecstatic
> Ausstellungsführung, Künstlerin-Gespräch & Edition

Anlässlich der ersten institutionellen Einzelpräsentation der Malereien Ellen Akimotos freut sich der Kunstverein Göttingen e.V. sehr, Sie zu der folgenden Veranstaltung einladen zu dürfen:

Freitag, den 02.02.2024 um 18 – 20 Uhr im Künstlerhaus Göttingen 2. Obergeschoss
> Führung durch die Ausstellung mit der Künstlerin und dem Kurator
und Veröffentlichung der Edition Ellen Akimoto „Picture Holder“, 2024

>Künstlerin-Gespräch mit Ellen Akimoto, Dr. Anne-Katrin Sors (Kustodin der Kunstsammlung der Universität Göttingen) & dem Kurator Stephan Klee
und abschließender, offener Diskussion zum Thema:

Eine Neue Surrealität
– Digitale Bilder, KI, Generierte Räume und
die Rolle der Malerei als zeitgenössisches Medium
anhand des Werkes von Ellen Akimoto –

Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen!

 

 

 

Für alle Freunde der aktuellen Werke von Ellen Akimoto hat der Kunstverein Göttingen eine exquisite Edition aufgelegt:

Ellen Akimoto Picture Holder Again, 2024, 42 x 29,7 cm, alterungsbeständiger Digitaler FINE ART – Pigmentdruck auf Hahnemühle Photo Rag Matt Baryta Papier, 308g/m², Auflage 15 / 3 AP,
Preis: 320 € / 240 € für Mitglieder des KV Göttingen

Als Dank für eine wichtige Spende zum Programm holen Sie sich nicht nur eine wunderbare Arbeit in Ihre Privaträume, sondern Sie unterstützen auch die Arbeit des Kunstvereins Göttingen für zeitgenössische junge Kunst und die beteiligten Kunstschaffenden.
> Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte hier: info@kunstvereingoettingen.de

 

Wir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stadt Göttingen,  Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. und Sparkasse Göttingen.

Vernissage: Ellen Akimoto „Matter Ecstatic“

Vernissage:

WELTEN WANDLERIN N°1
Ellen Akimoto – Matter Ecstatic

Im Zentrum der Gemälde Ellen Akimotos (*1988 Westlake Village, US) stehen oft einzelne Menschen in ihren persönlichen Innenräumen. Der private Wohnraum in seiner Architektur und Atmosphäre, mit seiner Einrichtung und Haustieren bietet dabei nicht nur Rückzugsort und Schutzraum, sondern reflektiert auch das Innenleben der Bewohnenden und ihr oft gespanntes Verhältnis zur Welt. Da Raumaufteilung, Tagesstimmung, Lichteinfall, Farbgebung und fragmentierte Details teils ungewohnt und befremdlich wirken, wird die Geborgenheit in den eigenen vier Wänden, das abgesicherte Sein auf die Probe gestellt.

Das Team des Kunstvereins freut sich herzlich über Ihr Kommen zum
Eröffnungsempfang der Solo-Schau am Sonntag, den 14.01.24, 11:30 – 15:00 Uhr.

Es ist die ersten Ausstellung im neuen Jahr und die erste Ausstellung der Programmreihe
TERRA DIASPORA – WELTEN WANDELN
Die Künstlerin und der Kurator werden anwesend sein, für Musik und Getränke ist gesorgt.

 

Wir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stadt Göttingen,  Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. und Sparkasse Göttingen.

Eröffnung: Mercedes Azpilicueta

Eröffnung am 13. Oktober von 18 bis 20 Uhr.


In
Tierra desnuda, cielo desnudo geht es um das der Übersetzung innewohnende Potenzial für poetische Interpretation. Übersetzung findet in Mercedes Azpilicuetas Praxis ständig statt: die buchstäbliche Übersetzung von Wörtern; die Übersetzung von Ideen in Material und umgekehrt; und in Göttingen die Übersetzung der Werke in einen Ausstellungskontext. Der spanische Titel der Ausstellung Tierra desnuda, cielo desnudo bedeutet so viel wie „nackte Erde, nackter Himmel“. Erde und Himmel, das Körperliche und das Geistige, werden entblößt, verletzlich gemacht und für die Übersetzung offen gelassen. Die Übersetzungspraxis der Künstlerin findet im Zwischenraum statt und hat dabei eine verbindende Funktion: zwischen Künstlerin und Objekt, zwischen Objekt und Betrachter*innen, zwischen Material und Bedeutung, zwischen Erde und Himmel, zwischen Körper und Geist.

Die Einzelausstellung von Mercedes Azpilicueta im Kunstverein Göttingen legt offen, wie subjektiv Sprache, Geschichte, Erzählungen und Objekte sind. Die Künstlerin ist nicht wertend oder kritisch gegenüber Dingen wie inhärenten Vorurteilen. Vielmehr deckt sie behutsam die ungleiche Verteilung von Macht auf, die oft mit dieser Subjektivität einhergeht, und übersetzt sie in ungewöhnliche Materialkombinationen und Formen, die aus dem Rahmen fallen. In der Ausstellung werden diese Werke mit anderen, betont poetischen Kompositionen der Künstlerin kombiniert. Die Gegenüberstellung ist nicht als Störung gedacht, sondern als dezentralisierte Interpretation. Die Installationen der Künstlerin erstrecken sich über den gesamten Ausstellungsraum und heben jede vorgefasste Unterscheidung zwischen Kunst und Ausstellungsdesign auf. Architektonische Elemente treffen auf luftig freistehende und hängende Skulpturen aus wiederverwendeten Objekten und Materialien, die persönliche Geschichten und soziokulturelle Hintergründe in sich tragen.

Kuratiert von Sarah Crowe und Alke Heykes.


Mercedes Azpilicueta ist eine Bildende und Performance Künstlerin aus Buenos Aires, die in Amsterdam lebt und arbeitet. Sie war 2015-16 Artist in Residence an der Rijksakademie van Beeldende Kunsten, Amsterdam und erhielt 2017 das Pernod Ricard Fellowship. Zu ihren Einzelausstellungen zählen Lumen Travo Gallery, Amsterdam (2023); Sammlung Philara, Düsseldorf (2022/23); Kunstmuseum Liechtenstein (2022); NoguerasBlanchard, Madrid (2022); Gasworks, London (2021); CAC Brétigny, Brétigny-sur-Orge (2021); Museion, Bolzano/Bozen (2020); Van Abbemuseum, Eindhoven (2019); CentroCentro, Madrid (2019) und MAMBA, Buenos Aires (2018). Ihre Arbeiten sind derzeit auch im Fries Museum, Leeuwarden, Niederlande zu sehen. Azpilicueta wurde für den Prix de Rome 2021 nominiert.

 

Die Ausstellung findet im Alten Rathaus in Kooperation mit dem Fachdienst Kultur der Stadt Göttingen statt. Wir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, LEAP, AKB StiftungStadt Göttingen,  Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. und Sparkasse Göttingen.

Mercedes Azpilicueta

In Tierra desnuda, cielo desnudo geht es um das der Übersetzung innewohnende Potenzial für poetische Interpretation. Übersetzung findet in Mercedes Azpilicuetas Praxis ständig statt: die buchstäbliche Übersetzung von Wörtern; die Übersetzung von Ideen in Material und umgekehrt; und in Göttingen die Übersetzung der Werke in einen Ausstellungskontext. Der spanische Titel der Ausstellung Tierra desnuda, cielo desnudo bedeutet so viel wie „nackte Erde, nackter Himmel“. Erde und Himmel, das Körperliche und das Geistige, werden entblößt, verletzlich gemacht und für die Übersetzung offen gelassen. Die Übersetzungspraxis der Künstlerin findet im Zwischenraum statt und hat dabei eine verbindende Funktion: zwischen Künstlerin und Objekt, zwischen Objekt und Betrachter*innen, zwischen Material und Bedeutung, zwischen Erde und Himmel, zwischen Körper und Geist.

Die Einzelausstellung von Mercedes Azpilicueta im Kunstverein Göttingen legt offen, wie subjektiv Sprache, Geschichte, Erzählungen und Objekte sind. Die Künstlerin ist nicht wertend oder kritisch gegenüber Dingen wie inhärenten Vorurteilen. Vielmehr deckt sie behutsam die ungleiche Verteilung von Macht auf, die oft mit dieser Subjektivität einhergeht, und übersetzt sie in ungewöhnliche Materialkombinationen und Formen, die aus dem Rahmen fallen. In der Ausstellung werden diese Werke mit anderen, betont poetischen Kompositionen der Künstlerin kombiniert. Die Gegenüberstellung ist nicht als Störung gedacht, sondern als dezentralisierte Interpretation. Die Installationen der Künstlerin erstrecken sich über den gesamten Ausstellungsraum und heben jede vorgefasste Unterscheidung zwischen Kunst und Ausstellungsdesign auf. Architektonische Elemente treffen auf luftig freistehende und hängende Skulpturen aus wiederverwendeten Objekten und Materialien, die persönliche Geschichten und soziokulturelle Hintergründe in sich tragen.

Kuratiert von Sarah Crowe und Alke Heykes.

 

 


Mercedes Azpilicueta ist eine Bildende und Performance Künstlerin aus Buenos Aires, die in Amsterdam lebt und arbeitet. Sie war 2015-16 Artist in Residence an der Rijksakademie van Beeldende Kunsten, Amsterdam und erhielt 2017 das Pernod Ricard Fellowship. Zu ihren Einzelausstellungen zählen Lumen Travo Gallery, Amsterdam (2023); Sammlung Philara, Düsseldorf (2022/23); Kunstmuseum Liechtenstein (2022); NoguerasBlanchard, Madrid (2022); Gasworks, London (2021); CAC Brétigny, Brétigny-sur-Orge (2021); Museion, Bolzano/Bozen (2020); Van Abbemuseum, Eindhoven (2019); CentroCentro, Madrid (2019) und MAMBA, Buenos Aires (2018). Ihre Arbeiten sind derzeit auch im Fries Museum, Leeuwarden, Niederlande zu sehen. Azpilicueta wurde für den Prix de Rome 2021 nominiert.

 

Die Ausstellung findet im Alten Rathaus in Kooperation mit dem Fachdienst Kultur der Stadt Göttingen statt. Wir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, LEAP, AKB StiftungStadt Göttingen,  Landschaftsverband Südniedersachsen e.V. und Sparkasse Göttingen.

Insides Out

Wir denken, fühlen und verstehen mit unserem ganzen Wesen, nicht nur mit unserem Kopf. Trotz der im Westen immer noch vorherrschenden Trennung von Geist und Körper machen die künstlerischen Praktiken in „Insides Out“ Gefühl und Erkenntnis zu einer Einheit mit dem Körper. Die Ausstellung demonstriert eine sich wandelnde westliche Anerkennung des Körpers als mehr als nur ein Rezeptor für Gefühle oder ein Empfänger von Übertragungen des Geistes. Physische Intelligenz wird durch eine materiell verkörperte Erfahrung erfasst: Emotion und Wissen werden nicht nur durch eine physische Form reflektiert, sondern existieren als solche. Daiga Grantina, Yein Lee und Tenant of Culture überbrücken die nun kleiner werdende Kluft zwischen Geist und Körper durch traditionell der Kunst verwandte Materialien und handwerkliche Techniken. Die Materialität der von ihnen gewählten Medien spricht inhärent greifbare Gefühle an, und die physischen Prozesse, die sie durchführen, sind eine unmittelbare materielle Geisteserfahrung allein durch deren Praxis.

Die Vorstellung von Selbst und Gesellschaft unterliegt soziokulturellem und historischem Wandel. Daiga Grantina, Yein Lee und Tenant of Culture erkennen an, dass unsere Erfahrung der Welt mit all ihren Implikationen ein anhaltender, komplexer Austausch von Körper und Geist mit der Welt ist. Ihre künstlerischen Praktiken helfen ihnen dabei, diese Erfahrung zu bewältigen. Sie entwickeln Konzepte, die unsere physischen Formen und Wahrnehmungsweisen vereinen, indem sie mit ihren eigenen Körpern materielle Dinge herstellen und dabei kontextbezogene Praktiken und Techniken anwenden. Die Hülle des Körpers ist porös und durchlässig, sie dehnt sich nach außen in die Welt aus und löst sich in ihr in untrennbaren, abstrakten, assoziativen und poetischen Konstellationen von Innen und Außen auf. 

Der Ausstellungstitel „Insides Out“ beschreibt nicht nur die Symbiose des Intellektuellen mit dem Körperlichen – der materielle Geist – sondern verweist auch auf die Übertragung dieses physischen Erfahrungskomplexes über den menschlichen Körper hinaus. Der Körper wird grenzenlos und so vervielfältigt und verstreut sich in ihm unsere Fähigkeit, die Welt wahrzunehmen.

Kuratiert von Sarah Crowe und Alke Heykes.

 

Die Ausstellung findet im Alten Rathaus in Kooperation mit dem Fachdienst Kultur der Stadt Göttingen statt. Wir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stiftung Niedersachsen, Sparkasse Göttingen, Stadt Göttingen und dem Landschaftsverband Südniedersachsen e.V.

Eröffnung: Andy Fitz

Andy Fitz spielt mit seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland – Stumped! Again! – Puppenhaus im Kunstverein Göttingen. Eine gleichsam häusliche Umgebung entfaltet sich in Wiederholungen dreier Werkgruppen: Holzmöbel, weiße Kaminsimsverzierungen und Stehlampen. Die scheinbar vertraute Umgebung gerät bei näherer Begegnung jedoch ins Wanken. Eine Reihe von Stühlen verändert unbeholfen ihre Form und verfangen sich ineinander. Schlaksige Besenstiele versuchen Teller aufzuräumen, die durch Lücken im Esstisch gefallen sind. Unechte Maserungen sind wie Geschenkschleifen auf Holzmöbel aufgebracht und übersäen sie mit Gucklöchern. Ornamentale Stehlampen posieren gemeinsam und lenken Zugänge. Eine verkehrte innere Logik erschüttert die kitschige Zugänglichkeit dieser Objekte und führt zu Kunstwerken, die sowohl entfremdend als auch zutiefst expressiv sind.

Andy Fitz wurde 1989 in Dublin, Irland, geboren und lebt und arbeitet derzeit in Berlin. Fitz schloss 2012 sein Studium der Bildenden Kunst und Skulptur am National College of Art and Design in Dublin mit einem BA ab und studierte bis 2019 an der Hochschule für Bildende Künste-Städelschule in Frankfurt am Main. Er erhielt die renommierte Artist Studio Residency am ISCP in New York und wurde kürzlich beauftragt, eine öffentliche Skulptur im Stadtzentrum von Dublin zu realisieren. Fitz hatte Einzelausstellungen u. a. in der Kerlin Gallery in Dublin (2019 und 2023), der L21 Gallery auf Mallorca (2020) und der Temple Bar Gallery + Studios in Dublin (2018) und war an Gruppenausstellungen bei Elvira, Frankfurt (2021); Spoiler, Berlin (2021) und Portikus, Frankfurt (2020) beteiligt. Fitz hat weitere kommende Ausstellungen in 2023 bei The Complex, Dublin, Bernard Knaus Fine Art, Frankfurt und in der Butler Gallery, Kilkenny in Irland.

Kuratiert von Sarah Crowe und Alke Heykes.

 




Die Ausstellung findet im Künstlerhaus Göttingen statt. W
ir danken unseren Förderern: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Niedersächsische Sparkassenstiftung, Sparkasse Göttingen, Botschaft von Irland in Deutschland, Stadt Göttingen und Landschaftsverband Südniedersachsen e.V.