März 2020

15Mär12:0014:00Eröffnung: Camilla Steinumzusammen und getrenntKunstverein Göttingen im Alten Rathaus

Anlässslich der aktuellen Gesundheitslage müssen wir die Eröffnung der Ausstellung „zusammen und getrennt“ von Camilla Steinum leider vorsorglich absagen.

Eröffnung: 15. März, 12.00 Uhr

Zur Eröffnung sprechen:
Friedrich-Wilhelm Becker, Vorsitzender Kunstverein Göttingen
Tomke Braun, Kuratorin Kunstverein Göttingen
Laura Helena Wurth, Autorin

Die norwegische Künstlerin und Bildhauerin Camilla Steinum konzentriert sich in ihren Arbeiten auf Qualitäten und Eigenschaften von Materialien und Objekten. In „zusammen und getrennt“ – ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland – zeigt der Kunstverein Göttingen vorwiegend neue Skulpturen und Installationen aus Materialien wie Holz, Bronze, Kautschuk und Stoffen.

Aus der Beobachtung des Drangs der Menschen, zu kontrollieren, zu trennen und zu unterscheiden, entwickelt Steinum für die Ausstellung verschiedene Raum-in-Raum-Strukturen als Behältnisse oder Käfige. Die gleichzeitig spielerische Formensprache der Künstlerin macht die Widersprüchlichkeit der tradierten Vorstellungen von Innen und Außen erfahrbar. Neue biologische Erkenntnisse, die Herausforderungen der Klimakrise und die Sozialität der Individuen stellen bisherige Ideen zur Abgrenzung des Ichs von der Umwelt in Frage und fordern neue Orientierungen dazu, wie wir mit unseren Mitmenschen und unserer Umwelt in Beziehung treten können. Was bedeutet es, dazu zu gehören oder ausgeschlossen zu sein? Was liegt Innen und was liegt Außen? Und wer entscheidet über den Zugang und den Durchlass?

Steinum löst Materialien und Objekte von ihren vorgeschriebenen Funktionen und lotet ihre Möglichkeiten aus, auf Strukturen von Körper, Macht und Materialismus in unserer heutigen Gesellschaft zu verweisen. Die Arbeit mit den eigenen Händen ist für die Künstlerin wesentlich, sodass häufig in ihren Werken ein Kontrast zwischen industrieller Fertigung und handwerklicher Produktion sichtbar ist. Viele von ihren Skulpturen sind angelehnt an Alltagsobjekte, vergrößern diese oder übersetzen sie in andere Materialien und Farblichkeiten. Überdimensionierte Holz-Puzzle zeigen beispielsweise Gruppen von Hunden, die sich an der Grenze zwischen Spiel und Kampf bewegen. Zusammen und doch getrennt schwanken sie zwischen Niedlichkeit und Dominanz, zwischen Empathie und Abgrenzung.

Camilla Steinum schloss 2012 ihren Master of Fine Arts an der Nationalen Kunstakademie in Oslo ab und hat dort zuvor einen BA in Bildender Kunst/Textil erworben. Im Jahr 2015 besuchte Steinum die von Künstler*innen geführte Schule „The Mountain
School of Arts“, Los Angeles, USA. Ihre Werke wurden in Norwegen und international gezeigt. Ihre Einzelausstellungen umfassen u.a. „Transaction“, Goya Curtain, Tokyo, Japan (2019); „Craving Caring, Clumsy Connection“, Galerie Soy Capitán, Berlin (2018) und „Dubious Desire for Cleanliness“, Rod Barton, London, GB (2015). Sie nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil unter anderem im Hordaland Kunstsenter, Bergen, Norwegen (2019); Grenland Kunsthall, Porsgrunn, Norwegen (2018); CCA Andratx kunsthalle, Mallorca, Spanien (2018) und 9th Norwegian Sculpture Biennial, Oslo, Norwegen (2017).

Kuratorin: Tomke Braun

Das Ausstellun wird gefördert durch: Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Norwegische Botschaft, Stadt Göttingen, Sparkasse Göttingen, Landschaftsverband Südniedersachsen e.V.

Datum

15. März (Sonntag) - 15. März (Sonntag)

Veranstaltungsort

Kunstverein Göttingen im Alten Rathaus

Markt 9, 37073 Göttingen

Öffnungszeiten

Dienstag – Sonntag
11 – 17 Uhr

 

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