Juli 2019
Die Gruppenausstellung For Better Or Worse zeigt mit Josefin Arnell, Akinola Davies Jr., Isabella Fürnkäs, Sylbee Kim, Lorna Mills und Rory Pilgrim künstlerische Positionen, die sich mit sozialen Beziehungen, deren
Die Gruppenausstellung For Better Or Worse zeigt mit Josefin Arnell, Akinola Davies Jr., Isabella Fürnkäs, Sylbee Kim, Lorna Mills und Rory Pilgrim künstlerische Positionen, die sich mit sozialen Beziehungen, deren innenliegenden Wertesystemen, Wünschen und Vorstellungen beschäftigen. Werden im Zuge der Digitalisierung schnell Ressentiments, der Vorwurf der Entfremdung und das Abtauchen in künstliche Lebenswelten laut, begibt sich For Better Or Worse auf die unendliche Suche nach neuen Modellen von Beisammensein, Interaktion, Familie, Freundschaft und anderen sozialen Verbindungen. Werfen einige der Werke neue Perspektiven für ein Miteinander auf, machen andere das Konfliktpotential von normativen Zuschreibungen spürbar. Dabei zeigt sich die zunehmende Ambivalenz von Distanz und Nähe, sowie Realität und Fiktion im digitalen Zeitalter.
Neben Video, Skulptur, Installation, Fotografie und Zeichnungen liegt ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung auf der Einbindung von Musik als affektivem Träger. Rory Pilgrim zeigt beispielsweise einen Ausschnitt aus seinem Langzeitprojekt und gleichnamigen Lied „The Resounding Bell”, bei dem er einen intergenerationellen Dialog initiiert. Josefin Arnell arbeitet hingegen seit vielen Jahren mit ihrer Mutter zusammen und erschafft eine radikale Ästhetik von Frau-Sein und Familie, die außerhalb dessen liegt, was in unserer Gesellschaft akzeptiert ist. In einer Videoarbeit setzt sich Akinola Davies Jr. mit dem symbiotischen Verhältnis zu Luxusmarken-Fälschungen auseinander, die eine Abgrenzung zu anderen sozialen Schichten vermittelt und persönliche soziale Identität bestätigt. Eine mehrteilige Sound-Installation der Künstlerin Isabella Fürnkäs verkörpert wiederum die entstehenden Leerstellen, wenn trotz zwischenmenschlicher Begegnung und Interaktion, Gefühle von Isolation und Trennung genährt werden. Mit ihren humorvollen und zugleich verstörenden GIF-Installationen reflektiert Lorna Mills das Verhalten in den Sozialen Medien und liefert einen unzensierten Kommentar zur digitalen Kommunikation. Und auch Sylbee Kim thematisiert in ihrer Videoinstallation gesellschaftspolitische Prozesse, indem sie durch die Gegenüberstellung von archaischen und utopischen Gesellschaftsentwürfen das Streben nach technologischem Fortschritt mit dem Glauben an ewiges Leben und Spiritualität verbindet.
Die Ausstellung For Better Or Worse, im Guten wie im Schlechten, untersucht, wie zeitgenössische und netzaffine Künstler*innen die Themen Freundschaft, Liebe und Zusammensein ausdrücken, und zielt darauf ab, aktuelle Entwicklungen und Stereotypen kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig Potenziale für das soziale Zusammenleben zu betonen.
Kuratiert von
Tomke Braun und Daniela Seitz
Veranstaltungen
Do. 15.08.2019 18.00 Uhr
Donnerstag-Dialoge
Ob als Ausklang des Tages oder als Auftakt für den Feierabend, die „Donnerstag-Dialoge“ bieten die Möglichkeit die Ausstellung zusammen mit unseren KunstvermittlerInnen zu erkunden, und sich auszutauschen.
So. 08.09.2019 15.00 Uhr
Sonntagsführung
Rundgang durch die Ausstellung mit der Kunsthistorikerin Lara Siegers.
Gefördert durch:
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Stiftung Sparda Bank Hannover
Bild: Sylbee Kim, Trinity: Finance-Credo-Spirituality, 2019 (video still)
Datum
14. Juli (Sonntag) - 8. September (Sonntag)
Veranstaltungsort
Kunstverein Göttingen im Alten Rathaus
Markt 9 | 37073 Göttingen
Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
11–17 Uhr