Januar 2019
19JanGanztätig10MärSofia DuchovnyPrivate ViewingKünstlerhaus
Der Kunstverein Göttingen eröffnet das Jahresprogramm 2019 mit einer Einzelausstellung der Künstlerin Sofia Duchovny. Der Titel der Ausstellung "Private Viewing" suggeriert – unterstützt durch den theatral gerahmten Blick in das
Der Kunstverein Göttingen eröffnet das Jahresprogramm 2019 mit einer Einzelausstellung der Künstlerin Sofia Duchovny. Der Titel der Ausstellung „Private Viewing“ suggeriert – unterstützt durch den theatral gerahmten Blick in das Studio der Künstlerin – Exklusivität, die durch die Öffentlichkeit der Ausstellung parodiert wird. Duchovnys Werke sind geprägt von der Ambivalenz zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, zwischen dem, was gezeigt wird, und dem was gesehen werden soll, zwischen Intimität und Authentizität. Die Künstlerin vermittelt diese Spannungsfelder in ihren Werken mit Humor und entwaffnender Emotionalität.
In der Ausstellung verbinden sich Skulpturen und Malereien zu einem filmisch anmutenden Parcours. Duchovny setzt hierfür ihre Beschäftigung der vergangenen Jahre mit dem Kunstwerk als flexiblem und nicht-passivem Objekt fort. Im Zuge dieser Arbeit entwickelt sie eine Serie von faltbaren Skulpturen. Die entstehenden Raum-in-Raum-Gebilde sind leicht und durchscheinend, dominieren dennoch durch Größe und Präsenz die Ausstellungsräume. Ihre Materialität verstärkt die Dichotomie zwischen romantischer Fragilität und autonomer Stärke. Sie ähneln überlebensgroßen Insekten und rufen gleichzeitig Assoziationen an den weiblichen Körper wach.
Ebenso wie bei den Skulpturen bestimmen auch in den vorrangig in Pastelltönen gehaltenen Malereien runde Formen. Mit Naivität spielend, verwickelt Duchovny die Betrachter*innen in ihre Bildwelten. Die darauf abgebildeten herzförmigen Schachteln werden zum Bildträger und nutzen die Perspektive, um räumliche Irritationen hervorzurufen. Auf ihnen sind Hunde und Insektenbeine, zerwühlte Betten und unter der Decke hervorschauende Füße, aber auch Einschusslöcher und Zäune zu sehen. Duchovny entwickelt mithilfe von diesen Miniatur-Bildern oder Ikons das Vokabular für eine zugleich persönliche wie universelle Sprache.
Kuratorin: Tomke Braun
Sofia Duchovny (*1988, Moskau) lebt und arbeitet in Berlin. Sie schloss ihr Studium 2014 an der Hochschule für Bildende Künste Städelschule in Frankfurt a. M. als Meisterschülerin bei Monika Baer ab. 2016 nahm sie am Berlin Program for Artists teil. Ihre Werke wurden u.a. in Ausstellungen bei Künstlerhaus Bremen (2018), Kunstverein Hannover (2017), Between Bridges (2017) und Kunstverein Braunschweig (2016) gezeigt. 2016 absolvierte Duchovny eine Residency bei HIAP in Helsinki, Finnland. Ihre Ausstellung im Kunstverein Göttingen ist die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin, anlässlich der ein Künstlerinnenbuch erscheint.
Gefördert durch:
Stiftung Kunstfonds
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Veranstaltungen
Do. 14.02.2019 18.30 Uhr
Donnerstag-Dialoge
Ob als Ausklang des Tages oder als Auftakt für den Feierabend, die „Donnerstag-Dialoge“ bieten die Möglichkeit die Ausstellung zusammen mit unseren KunstvermittlerInnen zu erkunden, und sich auszutauschen.
Do. 28.02.2019 18.30 Uhr
Lecture von Sofia Duchovny
Die Künstlerin gibt einen Einblick in ihre Arbeitsprozesse und hinter die Kulissen des Künstler*innendaseins.
So. 10.03.2019 15.00 Uhr
Sonntagsführung
Rundgang durch die Ausstellung mit der Kunsthistorikerin Lara Siegers.
Ausstellungsansichten
Datum
19. Januar (Samstag) - 10. März (Sonntag)
Veranstaltungsort
Künstlerhaus
Gotmarstraße 1, 37073 Göttingen
Öffnungszeiten
Di-Fr 14-18 Uhr
Sa & So 11-17 Uhr