März 2019
08MärGanztätig12Space to be – Workshop mit Sofia DuchovnyGöttingen
Im Rahmen der Ausstellung "Private Viewing" von Sofia Duchovny wurde im Zeitraum 8. – 12. März 2019 der Workshop Space to be vom Kunstverein Göttingen in Kooperation mit dem Max-Planck-Gymnasium
Im Rahmen der Ausstellung „Private Viewing“ von Sofia Duchovny wurde im Zeitraum 8. – 12. März 2019 der Workshop Space to be vom Kunstverein Göttingen in Kooperation mit dem Max-Planck-Gymnasium realisiert.
16 Schüler*innen der Jahrgänge 8 – 10 besuchten die Ausstellung im Kunstverein als Vorbereitung auf den Workshop Space to be, der zusammen mit der Künstlerin folgen sollte. Mit einer Einführung durch das Team der Kunstvermittlung vertiefte sich die Gruppe in die Welt der Künstlerin und ließen sich auf inspirierende Weise irritieren. Den ersten Tag verbrachten die Jugendlichen ausschließlich in der Ausstellung. Durch verschiedene Spiele und gestalterische Übungen näherten wir uns den Themen, Motiven und Materialien der Arbeiten. Orientierung bot hierbei ein Fragebogen in dem wir Skizzen, Fragen und Beobachtungen strukturierten. Schnell wurden wir auf die Materialität der Installationen aufmerksam und konnten ihre Herkunft dem Zelt- und Drachenbau zuordnen. Das diese Konstruktionen einen zügigen Auf- und Abbau der raumgreifenden Skulpturen ermöglichten, sollte uns die weiteren Tage auch beim eigenen Gestalten begleiten. In verschiedenen Übungen zur Bildung freier Assoziationsketten vertieften wir uns in die Motive der Aquarelle und tauschten uns über mögliche, und teilweise private Lesarten und Erzählungen aus. Anschließend wurde in eigenen Aquarellserien mit Wasserreservoirpinseln, vor der Frage „Was geschah davor/ danach?“, die Motive der Ausstellung weitergeführt und offene Narrationen ausprobiert. Da der Ausstellungsbesuch von einer Reihe Fragen begleitet wurde, gab es die Möglichkeit, Briefe an Sofia zu schreiben und sie in einer passend herzförmigen Schachtel zu sammeln. Mit der Frage „Was ist Privat? Was bedeutet öffentlich?“ und natürlich auch mit der Vorfreude auf den Bau eigener raumgreifender Skulpturen wurde die Gruppe ins Wochenende entlassen. Nach dem Wochenende trafen die Schülerinne und Schüler auf Sofia Duchovny. Die Herzschachtel wurde der Künstlerin überreicht und bot einen direkten Einstieg ins Thema. Bevor der Bau der mobilen Skulpturen begann, tauschten wir uns darüber aus, was der private und öffentliche Raum überhaupt für uns bedeutet. In den gemeinsamen Gesprächen wurde klar, wie viele unterschiedliche Auffassungen und Überlegungen zu dem Thema existieren. So bildeten sich schließlich fünf Kleingruppen, in denen thematisch verschiedene Aspekt fokussiert wurden. Eine Gruppe verstand beispielsweise das Private als das Gegenteil des Öffentlichen, eine andere hingegen wollte verschiedene Sphären privater Räume darstellen, eine weitere arbeitete eher mit assoziativen Bildern und arbeitete Aquarelle mit privater Bedeutung mit ein. Wichtige Leitfrage aller Gruppen war: Was ist unsere Aussage oder Überlegung zu dem Thema und wie bringen wir sie mit Formsprache und Materialität zum Ausdruck? Es wurde mit der Überlagerung verschiedener transparenter Stoffe aus Zelt- und Drachenbau experimentiert. Durch die Verspannung von Kohlefaserstäben nahmen die Werke schnell voluminöse Formen an, sodass auf den Tischen stehend daran gearbeitet werden musste. Bei diesen Experimenten mit dem Aufbau von Räumlichkeit, und dem reflektieren der Beziehung von Form und Inhalt, stand Sofia Duchovny den Schüler*innen mit ihrer Erfahrung hilfreich zur Seite. Inspiriert durch die mobilen Skulpturen der Künstlerin, sollten auch die Konstruktionen der Schülerinnen und Schüler, sich leicht auf- und wieder abbauen lassen. In zwei konzentrierten Arbeitstagen in den Werkräumen des Max-Planck-Gymnasiums, wurde gehämmert, gesägt, vernäht, verspannt, aufgebaut, verworfen und wieder aufgebaut. Herausforderungen wie die Eigenwilligkeiten der Nähmaschine wurden mit guter Laune gemeistert und so konnten am letzten Tag alle Gruppen zufrieden auf ihre Ergebnisse blicken. Eine Gruppe hatte noch zeitliche Kapazitäten, um dem Motiv der Mobilität der Skulpturen mit dem Mittel des Stop-Motion-Films nachzugehen. Und es entstand ein kleines Video der mobilen Skulpturen.
Die Ergebnisse werden in der Jahresdokumentation und einer eigenen kleinen Broschüre der Kunstvermittlung des Kunstvereins Göttingen präsentiert.
Die Fotos auf dieser Seite stammen von Jan Vetter.
Das Projekt wird gefördert von der VGH-Stiftung und KUNST e.V.
Datum
8. März (Freitag) - 12. März (Dienstag)
Veranstaltungsort
Göttingen
Göttingen