September 2018

11SepGanztätig30Tragbar – Die ProjektwocheGöttingen

Unser Projekt „Tragbar“, das wir vom 27. – 31.8.2018 an der BBS1 Arnoldi-Schule durchgeführt haben, war in mehrfacher Hinsicht eine komplexe Angelegenheit. Als Kunstvermittlungs- und Integrationsprojekt angelegt, wollten wir damit sowohl künstlerisches Denken und Handeln erfahrbar machen, kreative Prozesse anstoßen als auch einen Begegnungs- und Erfahrungsraum für interkulturellen Austausch, gegenseitiges Kennnenlernen und gemeinsames Arbeiten schaffen. Um letzteres zu gewährleisten, stellten wir aus den insgesamt 44 Schülerinnen und Schülern der BEK (Berufseinstiegsklasse für Jugendliche mit Fluchterfahrung) und der BFO (Berufsfachoberschule für deutschsprachige Jugendliche) drei jeweils paritätisch gemischte Teams zusammen: Das Kunst-Team, das Radio-Team und das Film-Team. Über mehrere Tage hinweg gemeinsam an einer Sache zu arbeiten und sich dabei über Sprachgrenzen hinweg besser kennenzulernen war für alle eine sehr positive Erfahrung.

Für das Kunst-Team ging es darum, tragbare Verpackungen für (imaginäre) Kunstwerke zu entwerfen und damit eine Bewegungsperformance im öffentlichen Raum durchzuführen. Einen ersten Schritt in Richtung Kunst machten wir durch den Besuch der aktuellen Ausstellung von Yutie Lee. Zur ersten Ideenfindung wurden dann Bildbeispiele aus der Artothek des Kunstvereins gezeigt, die sowohl gegenständliche als auch abstrakte Formen zeigten. Über Zeichnungen, Begriffssammlungen und die Gestaltung kleiner gefalteter Papierobjekte näherten sich die Schülerinnen und Schüler Fragen von Raum, Objekt, Formfindung und plastischem Gestalten. Das Material der Wahl waren Papier und Pappe, da wir bei der Herstellung der Objekte möglichst nur recycelbare Werkstoffe verwenden wollten. Hieraus in größerer Dimension stabile Objekte zu bauen, war durchaus eine Herausforderung. Auch spielte das Wetter an dem Tag unserer Bewegungsperformance, die uns durch die Göttinger Innenstadt führte, nicht ganz mit, es nieselte, was für Papierobjekte natürlich nicht optimal ist. So tragen sie am Ende alle ihre Gebrauchsspuren, eines, das zu Wasser gelassen wurde, ist ganz deformiert. Die Objekte haben eine Transformation durchgemacht. Waren sie zunächst gedacht als Verpackung für etwas, wurden sie im Gestaltungsprozess zum neuen Werk an sich und stellen nun Relikte oder auch Dokumente dieses Prozesses dar.

Dokumentarisch begleitet haben diesen Prozess das Radio-Team und das Film-Team. Sie haben eine ca. einstündige Radiosendung und einen etwa zehnminütigen Film erstellt. Die Radiosendung ist am Freitag, 21. September, von 11:00 – 12:30 Uhr im StadtRadio Göttingen zu hören. Der Film und eine Dokumentationsbroschüre werden bei der Abschlussveranstaltung am Freitag, 28. September, 9:30 – 12:00 Uhr, an der BBS1 im Friedländer Weg 33 vorgestellt.

Auch die Presse hat über unsere Projektwoche berichtet. Am 31.8. ist ein Artikel im Göttinger Tageblatt erschienen und am 3.9. einer in der online-Ausgabe der HNA.

Ein Projekt in Kooperation mit: KAZ, Kunstraum Tosterglope, Bildwerfer, StadtRadio Göttingen

Das Projekt wird gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Klosterkammer Hannover.

Datum

11. September (Dienstag) - 30. September (Sonntag)

Veranstaltungsort

Göttingen

Göttingen

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